Reicht es immer wieder darauf hinzuweisen, dass Frauen (und Männer) in der Prostitution unfreiwillig tätig sind, dazu gezwungen werden, ausgebeutet werden und ihnen das Geld genommen wird?
Reicht es immer wieder auf einzelne Opfer aufmerksam zu machen und diese dann zu „mißbrauchen“/zu „instrumentalisieren“ für eigene moralische und politische Haltung, um ein Prostitutionsverbot zu fordern?
Reicht es immer wieder die Sexarbeiter*innen zu verunglimpfen, die Rechte fordern und deren Verbände als „Handlanger“ der BordellbetreiberInnen zu verdammen, ohne genaue Kenntnis der tatsächlichen Realitäten?

Wir könnten von anderen Branchen lernen, z. B. der Gastronomie, der Landwirtschaft oder der Fleischindustrie: da gelten selbstverständlich für alle die gleichen Rechte, wie für alle anderen Erwerbstätigen. Dort wo sie nicht eingehalten werden, wird geredet, verhandelt, bestraft und/oder Nachbesserungen/Nachzahlungen von Lohn verlangt.

Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften gehören natürlich dazu und nehmen Einfluss auf ihre Mitglieder – für eine gemeinsame, positive Fortentwicklung.

Dafür ist RESPEKT und ein Agieren auf AUGENHÖHE erforderlich. Es ist notwendig in den längst überfälligen Dialog zu treten – ohne moralischen Vorstellungen und basierend auf Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Paternalismus ist gestrig!

Und die betroffenen Menschen? Die bleiben bisher auf der Strecke – noch immer!

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-politikum-wiedervorlage/audio-gesetz-zum-schutz-der-prostituierten-100.html

Kategorien: Hintergründe