Ein unerwarteter Beitrag bei „Volle Kanne“, dem Morgenmagazin im ZDF, ergänzt quasi die Idee von Strich / Code / Move und gibt Einblicke in den Alltag eines Wohnungsbordells. Ein mutiges und neugieriges Reporterteam rund um Florian Weiss hat sich einen Tag lang erklären lassen, wie die Arbeitsabläufe im Salon Patrice in Dachau sind, angefangen mit dem Empfang des Gastes, über die Motivation der Sexarbeiter*innen und erforderlichen Renovierungsarbeiten bis hin zum leidigen ProstSchG.
Da wird deutlich, dass die Arbeit vieler migrantischer Sexarbeiter*innen wenig mit Ausbeutung und Zwang zu tun hat, sondern fast ausschließlich mit Armut und dem starken Willen der Frauen, für sich und ihre Kinder das Überleben zu garantieren sowie neuen, besseren Lebensperspektiven. Ganz besonders würde es ihnen helfen, wenn das Ansehen von Sexarbeit besser wäre und einherginge mit Respekt und rechtlicher Absicherung.
Ihnen gehört unsere Hochachtung!
Doch letztendlich zeigt der Beitrag auch, wie unspektakulär ein Arbeitsalltag in einem Bordell ist: Er ist geprägt von Ruhe, langen Pausen, unaufgeregtem Kontakt mit dem Gast, aber immer mehr beengenden Regelungen durch das ProstSchG.
Vielen Dank an dieser Stelle auch an das Reporterteam für den wertvollen Bericht und die damit gewährten Einblicke in die Sexarbeit.